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Maximinus I. Thrax / Herakles Farnese
Cilicia / Tarsos 235-238 n. Chr.
37 mm, AE 30,29 g [Bronze,
6
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss
Erhaltungsgrade:
FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
vzgl | vorzüglich |
ss | sehr schön |
s | schön |
+ | = mit Tendenz zum höheren Grad |
f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
]
Inv.-Nr. Mü 1324
[Druckansicht]
Vs: AΥ Κ Γ ΙΟΥ ΟΥΗ ΜΑΞΙΜΕI??ΟC CΕ, im Feld ? ? ; drapierte und gepanzerte Büste des Maximinus I. mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rs: TAPC[OY TH]C MHTΡΟ? ΟΛΕΩC; nackter Herkules steht nach rechts. stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen; i.F. Α' Γ Μ Κ;
Die Prägung zeigt die Heraklesfigur in einer Frontalansicht, das rechte Bein ist Standbein. Anders als bei den frühreren Profilansichten (vgl. zu Mü 700) wird auf eine pyramidale Komposition verzichtet. Bei der Ausführung sind alle inkonographischen Attribute berücksichtigt: Rechte hinter dem Rücken, Keule unter dem linken Arm, welcher ganz außen herabhängt. Details des Löwenfells sind angegeben, aber nur zu erahnen, ebenso die Formen des Felsens unter der Keule.
Wie zu dieser Zeit in Kleinasien üblich führt die Stadt Tarsos gemäß Beschluß des 'Stadtrates' (Γ??άμματι Βουλής) auf ihren Münzen den Titel ? ??ώτη Μεγίστη Καλλίστη ("Erste, Größte, Schönste"; vgl. Franke 1968, 22). Eine weitere Prägung mit Herakles (mit Telephos) aus Tarsos: O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 349.* (AE Tarsos/Cilicia, Maximinus) s.v. Herakles. In Tarsos wurden auch Tonfiguren des 'Herakles Farnese' gefunden: O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 737. s.v. Herakles.
Vgl. auch M. Alram, Die Münzprägung des Kaisers Maximinus I. Thrax (235/238). Moneta Imperii Romani, Bd. 27 (1989)
Zum Prägeort vgl. Sayles 1998, 55; Bechert 1999, 99ff.; F. Täuber in: DNP 6 (1999) 455ff. s.v. Kilikes, Kilikia; F. Hild in: DNP 12/1 (2002) 37f. s.v. Tarsos. Vgl. auch zu Mü 1332, Mü 1333 (Gordianus III.), Mü 1336, ALg 446,4 (Gallienus) sowie Mü 656 (Severus Alexander; Eirenopolis).
Literatur
G. Macdonald, Catalogue of Greek Coins in the Hunterian Collection. University of Glasgow (1899–1905) 551/32; Ziegler 1989, 739.
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