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Commodus / Herakles Farnese
Dekapolis / Abila 187/188 n. Chr.
26 mm, 9,21 g [Bronze,
7
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss
Erhaltungsgrade:
FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
vzgl | vorzüglich |
ss | sehr schön |
s | schön |
+ | = mit Tendenz zum höheren Grad |
f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
]
Inv.-Nr. Mü 682
[Druckansicht]
Vs: ΑΥΤΟ ΚΑΙC ΚΟΜΟΔΟC; Kopf des Commodus mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rs: ΑΒΙΛΗ?? ΚΟ[Ι]CΥΙΑA ΓΑ??C; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.
Das Münzbildes ist so schlicht ausgearbeitet, daß es sich nur anhand deutlicher gestalteter Vergleiche erschließen läßt. Das Standmotiv mit angewinkeltem linken Bein findet sich auf gleichzeitigen Prägungen (vgl. z.B. Mü 737 Commodus), ebenso die hinter den Rücken liegenden Rechte. Da die Linke hier jedoch die Keule zu greifen scheint, ist zu vermuten, daß die Vorlage eines auf die Keule gestützten Herakles vielleicht nicht richtig verstanden wurde. In stilisierter Form sind die dazu gehörigen Felsen (aus einzelnen 'Kugeln' gebildet) vor dem linken Fuß angegeben (wie auch auf Mü 737, Mü 696 und Mü 1331). Es handelt sich um eine gestalterische Variante, die allein den Fähigkeiten des Stempelschneiders geschuldet ist, und keine Variation des statuarischen Vorbilds.
Für Fragen nach der Überlieferung des statuarischen Urbildes des Lysipp sind aus dieser Prägung keine Erkenntnisse zu gewinnen.
Zum Prägeort und zur Dekapolis vgl. Sayles 1998, 75 und W. Harold Mare in: A. Hoffmann-S. Kerner (Hrsg.), Gadara-Gerasa und die Dekapolis (2002) 46ff.; Karte ebenda S. 3.
Literatur
A. Spijkerman, The coins of the Dekapolis and Provincia Arabia (1978) 52/13.
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