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Postumus / Herakles Farnese
Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) 260-269 n. Chr.
Antoninian 2,47 g [Billon,
6
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss
Erhaltungsgrade:
FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
vzgl | vorzüglich |
ss | sehr schön |
s | schön |
+ | = mit Tendenz zum höheren Grad |
f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
]
Inv.-Nr. Mü 724
[Druckansicht]
Vs: IMP C POSTVMVS PF AVG; drapierte und gepanzerte Büste des Postumus mit Strahlenkrone nach rechts.
Rs: VIRTVTI AVGVSTI; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.
Die Ausführung des Herakles auf den Münzen des Postumus folgt prinzipiell der unter Gallienus entwickelten Gestaltung (vgl. Mü 643) und der üblichen Ikonographie. Einzelformen wie Keule und Löwenfell sind klar auf das Bild unter Gallienus zurückzuführen. Die Stempelschneider leisten dabei jedoch eine Arbeit von nicht geringer künstlerischer Qualität und mit eigenständigen Stilmerkmalen. Die Heraklesfigur ist in geglückten Proportionen und kräftigen, detailreichen Formen ausgebildet. Zu einem abweichenden Typus des Postumus vgl. Mü 703.
Weitere zeitgleiche Prägungen mit Herakles-Darstellungen: O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 542.* (AE dupondius Colonia Agrippinensis, Postumus); Nr. 646.* (AE sestertius Gallien, Postumus) s.v. Herakles.
Zum Prägeort vgl. H.-J. Kellner in: Ausstellungskatalog "Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer" (2000) 120.
Literatur
Cohen 452; RIC 333; G. Elmer, Die Münzprägung der gallischen Kaiser in Köln, Trier und Mailand (1941) 390.
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