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Gallienus / Herakles Farnese
Pontus et Bithynia / Herakleia Pontike 253-268 n. Chr.
25 mm, AE 7,82 g [Bronze,
6
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, vzgl
Erhaltungsgrade:
FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
vzgl | vorzüglich |
ss | sehr schön |
s | schön |
+ | = mit Tendenz zum höheren Grad |
f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
]
Inv.-Nr. Mü 613
[Druckansicht]
Vs: ? Λ ΓΑΛΛΗ??ΟC CEB; drapierte und gepanzerte Büste des Gallienus mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rs: ΗPAKΛETAΩ?? ??ΕΩΚΟΡΩ??; nackter Hercules mit Lorbeerkranz steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.
Die kraftvolle Gestaltung der Heraklesfigur unterscheidet diese Prägung von vielen früheren und gleichzeitigen Münzen. Die ikonographischen Details des statuarischen Vorbildes sind klar zu erkennen: Rechtes Bein ist Standbein, die Rechte liegt auf dem Rücken. Eine klare Neigung des detailiert gearbeiteten Oberkörpers vermittelt das Motiv des Aufstützens. Die lange Keule ist erkennbar, vor allem aber der Kopf und die Pfoten des Löwenfells sind groß und deutlich geschnitten. Füße und Gegenlager der Keule sind von Münzrand beschnitten.
Zum Kaiserkult in Herakleia Ponitke vgl. Marek 2003, 96. Der dortige Agon 'Hadrianos Herakleios Isaktinos' ist durch die Münze Mü 692 nun auch in Kios belegt.
Weitere Prägung mit Herakles: O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 623. (AE Herakleia/Pontos, Otacilia) s.v. Herakles; sitzender Typus: ebenda Nr. 961.* (AE Herakleia/Pontos, Gallienus III.).
Zum Prägeort vgl. Sayles 1998, 46f.; K. Strobel in: DNP 5 (1998) 366f. s.v. Herakleia [7]; Bechert 1999, 107ff.; F. Olshausen in: DNP 10 (2001) 142ff. s.v. Pontos; Marek 2003, 44ff. (Verwaltung der Provinz); 63ff. (Städtewesen) 71 (Neokorie); 191 (Index s.v. Herakleia Pontike).
Literatur
erstes bekanntes Exemplar; Vs. stempelgleich mit SNG von Aulock 449.
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