Museumslandschaft Hessen Kassel   
Katalog der antiken Münzen mit dem Rückseitenmotiv 'Herakles Farnese'


  Münzen>> römische Kaiserzeit >> Caracalla >> Mü 1325




 

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Caracalla / Herakles Farnese
Phrygia / Midaion zur Kartenansicht

211-217 n. Chr.

30 mm, AE 18,12 g [Bronze, 8
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss
Erhaltungsgrade:
FDC Fleur de coin (Stempelglanz)
vzgl vorzüglich
ss sehr schön
sschön
+= mit Tendenz zum höheren Grad
f.= fast (f.ss = „fast sehr schön“)
]

Inv.-Nr. Mü 1325

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[Druckansicht]

Vs: ANTΩNΕΙ??ΟC ΑΥΓΟΥCΤΟC; Büste des Caracalla mit Lorbeerkranz nach rechts.

Rs: ΜΙΔΑΕΩ??; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Stierkopf.

Dieses Münzbild weicht stilistisch und in einem wichtigen Detail von den anderen Provinzialprägungen unter Caracalla (z.B. Mü 698, Mü 1331, Mü 611) und früheren Prägungen seit Hadrian ab: Die Keule ist nicht auf einen Felsen, sondern auf einen Stierschädel gestützt ('Herakles Caserta': Krull 1985, 191ff.; Schneider 2005, 151ff.). Die restlichen ikonographischen Details folgen dem Statuentyp 'Herakles Farnese': Rechte hinter dem Rücken angewinkelt, der Löwenkopf ist gut sichtbar, Löwenpfoten- und Schwanz (?) flattern herab. Der linke Arm hängt seitlich neben dem Fell herab.

Der phrygische Stempelschneider folgte bei der Motivwahl des 'Herakles Caserta' einer anderen Tradition als die westlicheren Provinzstädte. Das gilt wohl auch für die Prägungen aus Amblada (Pisidien): Mü 693, Mü 1338 und ALg 446,3 (Philippus I. Arabs).

Eine weitere gleichzeitige Prägung mit 'Herakles Farnese':O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 696. (AE Nakoleia/Phrygia, Caracalla) s.v. Herakles. Prägung mit 'Albertini Herakles': O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 285.* (AE Siblia/Phrygia, Time of Caracalla) s.v. Herakles.

Vgl. auch AK Lisippo, Rom 1995, S. 247. Nr. 4.36.7. (AE Germe; Caracalla).

Zum Prägeort vgl. Sayles 1998, 48; Th. Derw-Bear in DNP 8 (2000) 154 s.v. Midaion; E. Olshausen-A. Wittke in DNP 9 (2000) 965ff. s.v. Phryges, Phrygia. Vgl. auch Mü 614, Mü 599, Mü 701 (Gordianus III.; Kibyra) und Mü 610 (Gallienus; Akmoneia).

Literatur
erstes bekanntes Exemplar (Lanz 109, 634).


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