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Gordianus III. / Herakles Farnese
Rom 240 n. Chr.
Antoninian 3,67 g [Silber,
6
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, f.vzgl
Erhaltungsgrade:
FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
vzgl | vorzüglich |
ss | sehr schön |
s | schön |
+ | = mit Tendenz zum höheren Grad |
f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
]
Inv.-Nr. Mü 715
[Druckansicht]
Vs: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG; drapierte Büste des Gordianus III. mit Strahlenkrone nach rechts.
Rs: VIRTVTI AVGVSTI; nackter Hercules mit Lorbeerkranz steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.
Aus allen Antoninianen des Kataloges wurde diese Münze aufgrund der detailreichen Prägung für eine ausführliche Beschreibung ausgewählt. Weitere, in einigen Einzelheiten (s.u.) abweichende Prägungen mit gut erkennbaren Bildern sind Mü 534, Mü 543, Mü 547, Mü 743.
Die Figur des Herakles Farnese ist durch Körperhaltung und Attribute eindeutig zu erkennen. Rechte Hand hinter dem Rücken, Keule unter dem linken Arm, aufgestützt auf Felsen. Der Arm hängt vorne vor der Keule, daneben sind Löwenkopf und Fell klar zu erkennen. Der Stempelschneider bemüht sich außerdem um viele Details: Astreste an der Keule, Löwengesicht, Phallos des Herakles. Der bärtige Kopf des Helden trägt einen Lorberkranz (zur stilistisch abweichend geschnittenen Variante ohne Kranz vgl. Mü 543). Stand- und Spielbein sind bei dieser Prägung nicht unterschieden (zur Variante mit starker Unterscheidung vgl. Mü 742). Das Motiv des Aufstützens wird gesteigert durch eine leichte Beugung des Oberkörpers nach vorne.
Seit der Einführung des Antoninians unter Caracalla 214 n.Chr. wurden für dieses Nominal die vielen älteren Rückseitenbilder verwendet, wie auch neue Motive entwickelt. Die Figur des Herakles Farnese begegnet dabei zum ersten Mal unter Gordianus III. Das Körperideal dieser ersten stadtrömischen Prägung des Kataloges ist deutlich unterschiedlich zu dem der früheren und gleichzeitigen Provinzialprägungen (vgl. z.B. Mü 701 und ALg 446,2). In Rom muß die Gestaltung dem Vorbild zahlloser ähnlicher Motive folgen. Während die stadtrömischen Variante - auch wegen des kleineren Stempels - in ihren Proportionen schlanker und zarter wirkt, bemüht man sich auf den großen Bronzemünzen der Provinzstädte um eine kräftige Ausformung des Körpers.
Literatur
Cohen 404; RIC 95.
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