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Commodus / Herakles Farnese
Rom  192 n. Chr.
Medaillon 69 g [Bronze,
12
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss (korrodiert)
Erhaltungsgrade:
| FDC | Fleur de coin (Stempelglanz) |
| vzgl | vorzüglich |
| ss | sehr schön |
| s | schön |
| + | = mit Tendenz zum höheren Grad |
| f. | = fast (f.ss = „fast sehr schön“) |
Inv.-Nr. Mü 711
[Druckansicht]
Vs: [L A]ELIUS AVRELIVS COMMO[DVS] C AVG PIVS FELIX; Kopf des Commodus mit Löwenhaube nach rechts.
Rs: [HERCVLI ROMANO AVG] PM TR P XVIII COS [VII PP]; nackter Hercules mit Lorbeerkranz steht nach rechts stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen u. hält in der Linken Bogen.
Die Kompostion des ausruhenden Herakles ist senkrecht (ähnlich Mü 681), der Oberkörper leicht nach vorne geneigt. Die Füße sind voreinander gestellt, Stand- und Spielbein sind nicht zu scheiden. Der rechte Arm des im Profil gezeigten Herakles ist angewinkelt auf den Rücken gelegt. Es ist nicht zu erkennen, ob die Hand die Hesperidenäpfel hält. Die schlanke Keule ist auf einen niedrigen Felsen (?) gesetzt, der linke Arm hängt leicht angewinkelt herab. In der Hand hält Herakles fast waagrecht einen Bogen. Der Kopf des Löwen ist darunter gesetzt, Die Pfoten des Fells flattern wieder darunter.
Im Gegensatz zu den früheren und gleichzeitigen Münzen bietet dieses Medaillon eine Variante des 'Herakles Farnese', den 'Herakles Caserta' (vgl. dazu ausführlich bei Mü 667), zu erkennen am quer vor der Keule gehaltenen Bogen. Der Stierkopf unter der Keule und der Köcher hinter Herakles fehlen wegen der schlechten Erhaltung der Münze. Kopf und Pfoten des Löwenfells sind deutlich gestaltet, die Keule ist gekonnt unter den Körper gestützt. Das Standmotiv und die Proportionen sind gelungen wiedergegeben (vgl. Mü 675). Moreno (1995, 250. Nr. 4.36.9.) führt ein Medaillon (Rom) des Commodus an als Beleg für die Wiedergabe des Typus 'Farnese' im Unterschied zum Typus 'Argos' (vgl. zu Mü 681 und Mü 1334).
Weitere Medaillons der gleichen Epoche bei Mü 681.
Literatur
Cohen 208; F. Gnecchi, I Medaglioni Romani II (1912) 54/29 Taf. 80/2; SNG Boston 45; SNG Vatikan/Rom 34; A. Banti, I Grandi Bronzi Imperiali (1986) 108.
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