Museumslandschaft Hessen Kassel   
Katalog der antiken Münzen mit dem Rückseitenmotiv 'Herakles Farnese'


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 Bild1
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Commodus / Herakles Farnese
Galatia / Ankyra zur Kartenansicht

180-191 n. Chr.

31 mm, AE 21,33 g [Bronze, 7
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss+
Erhaltungsgrade:
FDC Fleur de coin (Stempelglanz)
vzgl vorzüglich
ss sehr schön
sschön
+= mit Tendenz zum höheren Grad
f.= fast (f.ss = „fast sehr schön“)
]

Inv.-Nr. Mü 737

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[Druckansicht]

Vs: ΑΥΤ Κ Μ ΑΥΡΗ ΚΟΜΜΟΔΟC; drapierte und gepanzerte Büste des Commodus mit Lorbeerkranz nach rechts.

Rs: [ΜΗ]ΤΡΟ? ΟΛ Α??KΥΡΑC;  nackter Kercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.

Die Kompostion dieses Münzbildes ist dreieckig, dabei der ganze Körper des Herakles nach vorne geneigt. Die Füße sind vor einander gestellt, eine klare Trennung von Stand- und Spielbein ist trotz des leicht angewinkelten linken Beines nicht möglich. Der Oberkörper ist frontal gezeigt, die Beine von der Seite. Der rechte Arm ist angewinkelt auf den Rücken gelegt. Es ist nicht zu erkennen, ob die Hand die Hesperidenäpfel hält. Die Keule ist auf einen Felsen gesetzt, der aus kugeligen Steinen aufgeschichtet ist (ähnlich auf Mü 682, Mü 696 und Mü 1331). Es handelt sich um eine gestalterische Variante, die allein den Fähigkeiten des Stempelschneiders geschuldet ist, und keine Variation des statuarischen Vorbilds. Der linke Arm mit sichtbar geöffneter Hand hängt vor der Keule. Der Kopf des Löwen und zahlreiche Strähnen der Mähne sind deutlich ausgearbeitet. Teile des Löwenfells (Pfoten und Schwanz?) hängen herab zwischen Bein und Keule sowie vor und unter dem Löwenkopf.

Im Rahmen seiner Unterscheidung von drei Typen des ausruhenden Herakles des Bildhauers Lysipp ordnet Moreneo (1995, 250 Nr. 4.36.9.) ein Medaillon des Commodus unter die Belege für den Typus 'Farnese'. Die von Moreno genannten Unterschiede zwischen den von ihm erschlossenen Typen sind diesem wie anderen Münzbildern jedoch nicht überzeugend zu entnehmen (vgl. zu Mü 681 und Mü 711). Eine schlichte Prägung des Motivs unter Commodus bietet Mü 682.

Zu gleichzeitigen Medaillons des Commodus vgl. Mü 681.

Zum Prägeort vgl. K. Strobel in: DNP 1 (1996) 707 s.v. Ankyra; Ders. in: DNP 4 (1998) 744f. s.v. Galatia, Galatien; Sayles 1998, 48; Bechert 1999, 135ff. Vgl. auch zu Mü 694 (Caracalla).

Literatur
BMC RE 9.


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