Museumslandschaft Hessen Kassel   
Katalog der antiken Münzen mit dem Rückseitenmotiv 'Herakles Farnese'


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1. hellenistische Epoche

2. römische Republik

3. römische Kaiserzeit



 

 

 Bild1
Lupe Detailansicht
 Bild2
LupeDetailansicht


Antoninus Pius für Faustina II. / Herakles Farnese
Cilicia / Kolybrassos zur Kartenansicht

138-141 n. Chr.

26 mm, AE 10,62 g [Bronze, 1
Stempelposition:
Die Zahlen 1-12 beschreiben mit
dem Zifferblatt einer Uhr, wie die
Bilder von Rs und Vs zueinander
stehen. Bei 12 stehen Vs und Rs
oben, wenn die Münze um ihre
senkrechte Achse gedreht wird.
6 zeigt an, daß die umgedrehte
Münze auf dem Kopf steht usw.
, ss
Erhaltungsgrade:
FDC Fleur de coin (Stempelglanz)
vzgl vorzüglich
ss sehr schön
sschön
+= mit Tendenz zum höheren Grad
f.= fast (f.ss = „fast sehr schön“)
]

Inv.-Nr. Mü 695

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[Druckansicht]

Vs: ΦΑΥΣΤΕΙ??Α ΣΕΒΑΣΤΗ; drapierte Büste der Faustina II nach rechts.

Rs: ΚΟΛΥΒΡΑΣΣEΩ?? ; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.

Diese Münze belegt erstmals die Wiedergabe des ausruhenden Herakles in der Prägung von Kolybrassos unter Antoninus Pius. Beide Beine sind angewinkelt, das rechte Bein ist wohl das Standbein. Der rechte Arm ist leicht angewinkelt auf den Rücken gelegt. Es ist nicht zu erkennen, ob die Hand die Hesperidenäpfel hält. Die Keule ist auf einen niedrigen Felsen (oder Sockel?) gesetzt. Der linke Arm hängt parallel zur Keule herab. Ebenfalls herabhängende Falten meinen das Löwenfell.

Das neue Bild bereichert wegen seiner schlichten und unproportionieirten Ausführung die Diskussion um die Rekonstruktion verlorener klassischer Herakles-Statuen nicht. Eine Prägung des Marc Aurel bemüht - wenig überzeugend - Moreno (1995, 56. Nr. 4.4.6. AE Nikaia), um seinen Typus 'Argos' des Lysipp bestätigt zu sehen. Weitere etwa zeitgleiche Prägungen mit 'Herakles Farnese': O. Palagia in: LIMC IV (1988) Nr. 688.* (AE Sparta, Antoninus Pius); Nr. 689.* (AE Kibyra [Phrygia], Antoninus Pius); Nr. 690.* (AE Nikaia, Marcus Aurelius) s.v. Herakles.

Zum Prägeort vgl. K. Tomaschitz in: DNP 6 (1999) 672 s.v. Kolybrassos.

Literatur
erstes bekanntes Exemplar


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